Appenzeller Sagen handeln nicht nur von feenhaften Jungfrauen und heilkräftigen Männern und Frauen, sondern auch von Riesen und Zwergen. Sicher ist Ihnen die Sage vom Riesen Säntis bekannt, der mit seinem Sack voll Bauernhäusern die Streusiedlung in die Gegend brachte.
Wer den Produktionsabläufen in der Brauerei Locher AG besuchshalber beiwohnt und beobachtet, wie emsige Profis hier aus natürlichen Zutaten Produkte entstehen lassen, die weitherum grosse Beachtung und Anerkennung finden, der denkt unwillkürlich an Heinzelmännchen. Auch die gab es schon früher im Alpstein, wie unsere nächste Sage berichtet.
Zwischen Ebenalp, Chlus und dem nördlichen Schäfler-Ausläufer Chalbern erstreckt sich eine breite Talsenke, auf drei Seiten durch meist senkrechte Felswände begrenzt. Das ist die Gartenalp. Vor Urzeiten soll sie auf gleicher Höhe gelegen haben wie die Ebenalp. Kleine Erdleute bewohnten damals die Höhlen im Alpstein, so auch jene beim Wildkirchlein. Die Wildkirchli-Höhle soll jedoch nur der Eingang gewesen sein in eine noch viel grössere unterirdische Felsenhalle, viel grösser als der Landsgemeindeplatz. Und darin lag sogar ein Bergsee, dessen Abfluss sich in dunklen Felsenspalten verlor. Rings um den See unterhielten die Zwerge Steinbrüche und Erz-Schmelzen, wo sie Körbe voll grüner und blauer Kristallsteine und bares Gold gewannen. Die Nebenhöhlen dienten ihnen als Wohn- und Lagerräume.
Als einst der Zwergenkönig im Sterben lag, rief er seine Zwergen-Söhne zu sich und eröffnete ihnen, sein Nachfolger solle der von ihnen werden, der ihm innert einer Woche am meisten Kristallsteine gewinnen könne. Wie wild begannen sie darauf zu graben, und ihre Freunde halfen ihnen dabei nach Kräften.
Nun war es aber stets so gehalten worden, dass jene Felsnasen, die das Dach der Höhle trugen, auch nicht einen Daumennagel breit angekratzt werden durften. Als jedoch der Älteste der Brüder eine davon aufzupickeln begann, machten es ihm die Andern reihum nach. Es kam deshalb so, wie es kommen musste: Schon Mitte Woche begannen sich grosse Steinplatten und Blöcke von der Höhlendecke zu lösen und stürzten donnernd zu Boden. Schreiend brachten sich die Bergleute in den Nebenhöhlen in Sicherheit, als auch schon krachend und polternd die ganze Decke niederdonnerte und das Zwergenreich mit dem unterirdischen See unter sich begrub.
Als nach vielen Jahren Gras darüber gewachsen war und Alemannen das Land am Säntis besiedelten, entdeckten sie zwischen Ebenalp und Schäfler die schöne Gartenalp, eingerahmt von Legföhren und Alpenrosen.
Wissen Sie, was es nebst Legföhren und Alpenrosen auf der sonnigen Terrasse beim Gasthaus Ebenalp an weiteren Kostbarkeiten zu entdecken gilt?
Hinten grüsst von ferne der Säntis mit dem Blauschnee, direkt gegenüber erhebt sich hoch über dem Seealpsee die Marwees, und links davon der lange Bergrücken der Alp Sigel. Die Felsplatten der Dreifaltigkeit allerdings suchen Sie da vergeblich ? ausser sie haben sich wacker zuviel des Guten genehmigt, das da heisst Säntis Malt, Marwees Malt, Sigel Malt oder Dreifaltigkeit Malt. Die Dreifaltigkeit liegt nämlich von dort aus gesehen hinter der Marwees.
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